Gemeinde Innichen - Klimaplan - AD06

ANPASSUNG AD06

NACHHALTIGE FORSTWIRTSCHAFT

Risiko: Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster

Wirkungsbereich: Forstwirtschaft

Ursprung der Aktion: Übergemeindlich

Zuständigkeit und beteiligte Akteure: Abteilung Forstwirtschaft des Landes

Beschreibung der Aktion

Etwa 45,5 % der Fläche Südtirols sind von Wald bedeckt. Die wichtigsten Baumarten in Südtirol sind Fichte (61%), Lärche (19%) und Kiefer (10%), während Laubbäume nur etwa 2% der Waldfläche ausmachen. Jeder Hektar Südtiroler Wald entzieht der Atmosphäre jedes Jahr durchschnittlich 1,15 Tonnen Kohlenstoff. Drei Viertel des Holzes aus Südtirols Wäldern wird lokal verarbeitet und als Bauholz verwendet (Quelle: Südtiroler Klimabericht 2018).

Der Gesundheitszustand des Waldes hängt in hohem Maße von den Wetterbedingungen ab. Der allgemeine Temperaturanstieg hat erste Auswirkungen auf die Wälder und die flussbegleitende Ufervegetation, wo sich die jahreszeitlichen Entwicklungsphasen der Bäume verändern und invasive krautige Pflanzen wie der Staudenknöterich (Fallopia japonica) oder Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera) zunehmen, die die einheimischen krautigen Pflanzen verdrängen, den Nährstoffhaushalt des Bodens beeinträchtigen und so die Verjüngung der Wälder gefährden.

Physiologisch geschwächte Bäume sind auch weniger resistent gegen Schädlinge. Andererseits finden Pilze und Schädlinge wie Borkenkäfer, Kiefernprozessionsspinner oder Schwammspinner ideale Bedingungen für die Vermehrung und Ausbreitung und befallen so auch bisher unbefallene Exemplare.

Da sich der Wald nur sehr langsam anpasst, ist es notwendig, durch die Auswahl geeigneter Baumarten und eine entsprechende waldbauliche Planung, die die Verjüngung und Diversifizierung der Pflanzenarten fördern soll, vorbeugend gegen den Klimawandel vorzugehen.

In erster Linie geht es um die Förderung naturnaher Wälder, d.h. um die Verwendung gebietstypischer und angepasster Arten, um die Stabilität gegen Witterungs- und Schädlingsbefall zu verbessern und die Anpassungsfähigkeit der Wälder an den Klimawandel zu erhöhen. Die naturnahe Waldbewirtschaftung erfordert auch den Verzicht auf Kahlschlag und den Einsatz von Pestiziden, fördert die Naturverjüngung, schafft wertvolle Waldränder und erhält Alt- und Totholzzellen in Wirtschaftswäldern.

Darüber hinaus sollte Holz in erster Linie als Bau- und Rohstoff verwendet werden, und Verarbeitungsabfälle oder nicht mehr verwendbare Holzprodukte sollten zum Heizen genutzt werden. Um das Potenzial der Waldökosysteme als Kohlenstoffsenken optimal zu nutzen, sollte außerdem der Rundholzeinschlag auf ein möglichst hohes Niveau gebracht werden. Es liegt auf der Hand, dass die Verwendung von lokalem Holz, sowohl für den Bau als auch für die Heizung, gefördert werden sollte, um die lokale Wertschöpfung und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu erhöhen und die Auswirkungen des Verkehrs zu verringern.

Schließlich sollten Überwachungssysteme wie das Netz von Bioindikatoren auf Dauerbeobachtungsflächen, Klima- und CO₂-Messstationen und der Waldüberwachungsdienst, der sich u. a. mit der Meldung von Waldschäden und der Überwachung neuer und/oder invasiver Arten befasst, eingeführt oder verstärkt werden.

Status der Aktion und Durchführungszeitraum: in Ausführung 2021 -2030

Indikatoren für das Monitoring: % des wiederhergestellten Waldes; Prozentuale Verringerung der Holzverluste durch Schädlinge und Krankheitserreger

Finanzierungsmittel: Ressourcen der Provinz

 

 

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