Gemeinde Innichen - Klimaplan - AD08

ANPASSUNG AD08

NACHHALTIGER UND BERGFREUNDLICHER TOURISMUS

Risiko: Steigende Temperaturen, Wasserknappheit

Wirkungsbereich: Tourismus

Ursprung der Aktion: Gemeinde, übergemeindlich

Zuständigkeit und beteiligte Akteure: Gemeindereferent Bezirk Hochpustertal, Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, Tourismusverbände, Skigebiete, Beherbergungsbetriebe, HGV, IDM Südtirol

Beschreibung der Aktion

Der Tourismus ist für die Wirtschaft Innichens und ganz allgemein für ganz Südtirol von entscheidender Bedeutung. Es handelt sich jedoch um einen Sektor, der einen starken Einfluss sowohl auf die klimawirksamen Emissionen im Zusammenhang mit dem Verkehr und dem Energieverbrauch als auch auf den Verbrauch natürlicher Ressourcen, insbesondere Wasser, hat.

Gegenwärtig sind die Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus auf regionaler Ebene am deutlichsten in der Wintersaison zu spüren, insbesondere in Form eines Rückgangs der jährlichen Schneemengen und eines geringeren Schneeaufkommens aufgrund höherer Temperaturen. Infolgedessen werden die Skigebiete immer mehr Wasser für die Erzeugung von Kunstschnee benötigen. Der Anstieg des Wasserverbrauchs geht natürlich einher mit höheren Kosten für die Seilbahnunternehmen und einem höheren Stromverbrauch.

Darüber hinaus kann weniger Schnee in einigen Fällen dazu führen, dass die Betreiber von Skigebieten die Öffnung der Skilifte verschieben, was sich auf den Wintertourismus auswirkt.

Wie bereits aus dem Entschärfungsblatt TER03 hervorgeht, haben die Betreiber von Skiliften in den letzten Jahren bereits Maßnahmen ergriffen, um diesen negativen Folgen entgegenzuwirken: Pistenfahrzeuge, die mit Überwachungssystemen und GPS ausgestattet sind, um unnötiges Beschneien zu vermeiden, verstärktes Recycling, Abschaltung von Liften, wenn kein Zufluss vorhanden ist, Verwendung von Wasser aus dem Stausee zur Erzeugung von Neuschnee, Förderung lokaler landwirtschaftlicher Erzeugnisse.

Weitere Maßnahmen, die in den kommenden Jahren in Betracht gezogen werden könnten, sind:

  • Klimaszenarien in Bezug auf Skilifte berücksichtigen, insbesondere in niedrigeren Höhenlagen, d.h. unter 1.500 Metern, wo Skipisten nicht sehr nachhaltig sind;
  • Diversifizierung des Wintertourismusangebots, Verbesserung der Nutzbarkeit der Berggebiete für Wintersportarten mit geringeren Umweltauswirkungen, Einbeziehung des Privatsektors in Anpassungsinitiativen;
  • Förderung von Maßnahmen zur Anpassung der Eröffnung und Dauer der Wintersaison an die tatsächliche Schneelage; • Förderung des Tourismus in Jahreszeiten mit weniger Touristen;
  • Einbindung und Befähigung der Touristen, indem ihnen die Möglichkeit geboten wird, ihren CO2-Fußabdruck zu berechnen, auch durch technologische Hilfsmittel wie mobile Apps.

Projekt "Achtsam am Berg“

Das im Juni 2021 vorgestellte Projekt "Achtsam am Berg", das von der Landesabteilung für Natur, Landschaft und Raumentwicklung, dem IDM Südtirol und der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz mit Unterstützung des Ökoinstituts Südtirol / Alto Adige gefördert wird, zielt darauf ab, die Verantwortlichen der touristischen Einrichtungen, die Besucher und die Bewohner der Dolomiten zu einem umweltfreundlichen Verhalten zu bewegen. Das Projekt basiert auf diesen beiden grundlegenden Aspekten: einem sparsamen Umgang mit Trinkwasser und einer korrekten Abfallbewirtschaftung, indem insbesondere von der Verwendung von Plastik, wie z. B. Flaschen, abgeraten und die Verwendung von wiederverwendbaren Flaschen sowie der Konsum von Trinkwasser aus dem Wasserhahn gefördert wird. Eines der Projekte im Zusammenhang mit dieser Initiative besteht darin, dass alle an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossenen Trinkbrunnen registriert und mit einer Plakette versehen werden, damit sie sowohl von Einheimischen als auch von Besuchern des Gebirges genutzt werden können.

Das Pilotgebiet des Projekts "Achtsam am Berg" ist die Gemeinde Kastelruth. Um die in den Bergen anfallende Abfallmenge zu verringern, wurde beispielsweise eine innovative Rucksackbox entwickelt, um die Verbreitung von Verpackungsmüll zu vermeiden. Auf einigen Strecken wird ein Abfallüberwachungssystem aktiviert, um die Menge und die Art des anfallenden Abfalls zu erfassen. Informationstafeln über die Abbauphasen in der Natur unterstützen die Sensibilisierung und sollen verhindern, dass Abfälle zurückgelassen werden. Neben Papiertaschentüchern gilt dies insbesondere für Plastiktüten zum Auffangen von Exkrementen von Hunden.

Nachhaltiger Tourismus, Respekt für Natur und Umwelt.

Neben der Entwicklung verschiedener Produkte im Zusammenhang mit dem Konzept der Nachhaltigkeit ist die Verbreitung eines Reiseführers geplant, in dem erklärt wird, was beim Wandern und Spazierengehen in den Bergen zu beachten ist. Das Projekt sollte alle Gebiete der Provinz und der Dolomiten umfassen.

Status der Aktion und Durchführungszeitraum: in Ausführung 2021 -2030

Indikatoren für das Monitoring: Veränderung des Wasser- und Stromverbrauchs für die Herstellung von Kunstschnee in %; Veränderung der Touristenströme und Aktivitäten in %; Verteilung der Touristenzahlen während der 4 Jahreszeiten.

Finanzierungsmittel: Land, Gemeinde, Private

 

 

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