Gemeinde Innichen - Klimaplan - AD09

ANPASSUNG AD09

SCHUTZ DES AGRARSEKTORS VOR DEN AUSWIRKUNGEN DES KLIMAWANDELS

Risiko: Hohe Temperaturen, Wasserknappheit, Ausbreitung von Schädlingen

Wirkungsbereich: Landwirtschaft

Ursprung der Aktion: Privat

Zuständigkeit und beteiligte Akteure: Gemeindereferent Bauernbund, Landwirte, Provinz

Beschreibung der Aktion

Die wichtigsten landwirtschaftlichen Kulturen in Südtirol sind der Futterbau, der die Milchwirtschaft unterstützt, der Obstbau und der Weinbau.

Der Wasserbedarf der Südtiroler Landwirtschaft liegt bei rund 150 Millionen Kubikmetern pro Jahr. Von den derzeit 8.000 Bewässerungsanlagen werden rund 80 % durch Brunnen versorgt (Angaben des Südtiroler Provinzialverbands für den Schutz landwirtschaftlicher Kulturpflanzen vor ungünstigen Witterungsverhältnissen in Bozen).

Langfristig wird jedoch immer weniger Wasser zur Verfügung stehen. Gleichzeitig werden immer intensivere und größere Kulturen immer mehr Bewässerung erfordern. Die Optimierung der Wasserversorgung erfordert sowohl organisatorische Verbesserungen, beginnend mit der Abkehr von der Schichtbewässerung zugunsten eines flexibleren und bedarfsgerechteren Systems, als auch technologische Verbesserungen, wie z. B. eine bessere Instandhaltung des Verteilungsnetzes, die Ausweitung der Tröpfchenbewässerung, eine bedarfsgerechte, boden- und wurzelnahe Bewässerung und eine bessere Bewirtschaftung der Reservoirs.

Um die Bewirtschaftung der Ressourcen effizienter zu gestalten und auch höhere Investitionen, z.B. in modernste Bewässerungstechnik, zu bewältigen, sollte die Verwaltung in Konsortien bevorzugt werden.

Gleichzeitig müssen die Landwirte über die Eigenschaften der landwirtschaftlichen Böden wie Wasserrückhaltevermögen und Humusgehalt sowie allgemein über Klimaschutzmaßnahmen informiert werden.

Auch wenn die Berechnungen der Eurac darauf hinauslaufen, dass der Niederschlag in Zukunft ungefähr gleich bleiben wird, wird sich die Wasserverfügbarkeit trotzdem ändern. Denn durch die erhöhten Temperaturen wird mehr Wasser verdunsten und somit nicht mehr für die Landwirtschaft verfügbar sein. Zudem ist zu erwarten, dass sich der Niederschlag vom Sommer auf den Winter verlagert – und dann nicht als Schnee, sondern als Regen fallen wird. Allerdings ist der Schnee einer der wichtigsten Wasserspeicher in Südtirol. Jedes Jahr wird dreimal so viel Wasser in Form von Schnee gespeichert, als alle künstlichen Wasserbecken in Südtirol zusammen aufnehmen können. Fällt also der Schnee weg, wird das Wasser im Sommer fehlen. In der Berglandwirtschaft ist somit mit einer veränderten Wassersituation zu rechnen: Wasserknappheit im Sommer, Starkregenfälle, die zu Bodenrutschungen und Muren führen können, usw.

Klimaanpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen sollten durch Anreize auf lokaler und Landesebene gefördert werden.

Status der Aktion und Durchführungszeitraum: in Ausführung 2021 -2030

Indikatoren für das Monitoring: Prozentuale Veränderung des Ernteertrags aufgrund von Anpassungsmaßnahmen; Veränderung des Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft/Bewässerung in %.

Finanzierungsmittel: Land, europäische Förderungen, Private

 

 

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