Gemeinde Innichen - Klimaplan - AD12

ANPASSUNG AD12

NACHHALTIGES BAUEN

Risiko: Extreme Temperaturen, extreme Niederschläge

Wirkungsbereich: Gesundheit, Energie

Ursprung der Aktion: Gemeinde

Zuständigkeit und beteiligte Akteure: Bauamt Landesamt für Hochbau, KlimaHaus-Agentur, Planer, Bauunternehmen

Beschreibung der Aktion

Wie bereits im Klimaschutzplan erwähnt, wendet die Gemeinde Innichen die KlimaHaus-Zertifizierung im Gebäudesektor an, und es ist obligatorisch, dass neue Gebäude mindestens der Kategorie "B" der KlimaHaus-Zertifizierung entsprechen.

Das Landesgesetz 9/2018, das im Juli 2020 in Kraft getreten ist, sieht die Möglichkeit vor, dass die Gemeinden den "RIE-Index (Reduced Building Impact)" anwenden, der auf das Baugrundstück angewendet wird, um die Qualität der Baumaßnahme in Bezug auf die Bodendurchlässigkeit und die Grünflächen zu zertifizieren. Je höher der Wert dieses Indexes ist, desto besser ist die Landbewirtschaftung auch aus baulicher Sicht in Bezug auf die Vorteile für das lokale Mikroklima.

Ein weiterer Aspekt, der im Bausektor berücksichtigt werden muss, ist die Verwendung von Baumaterialien und insbesondere von Holz. Der Sturm Vaia 2018 in Südtirol betraf eine Fläche von rund 6.000 Hektar, in den beiden Folgejahren verursachten starke Schneefälle weitere Baumfällungen von insgesamt rund 1,5 Millionen Kubikmetern Holz. Daher ist es jetzt wichtig, dass die nachhaltige Verwendung von Holz vor Ort unterstützt und gefördert wird, insbesondere im Bausektor.

Andere Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel sind begrünte Dächer. Unter dem Gesichtspunkt des kommunalen Mikroklimas isolieren begrünte Dächer die darunter liegenden Räume, indem sie sie vor Temperaturschwankungen schützen, und tragen erheblich zur Energieeinsparung bei. Begrünte Dächer sind auch ideale Systeme für die Bewirtschaftung von Regenwasser und die Begrenzung des Überschwemmungsrisikos, da sie den unmittelbaren Abfluss verhindern und die Wiedereinleitung und Wiederverwendung des Abwassers ermöglichen, wodurch bis zu 2/3 des Regens, der während eines Gewitters in einer Stunde fällt, wieder aufgenommen werden können. Auch die Luftqualität profitiert, denn 25 Quadratmeter Vegetation erzeugen Sauerstoff für eine Person, während 1 Quadratmeter 0,2 kg Feinstaub in der Luft eliminiert (Quelle: ENEA-Studien). In Artikel 64 „Überdachung der Gebäude“ der Gemeindebauordnung ist bereits festgelegt, dass horizontale oder fast horizontale Dächer begrünt werden müssen.

Das Gründach besteht aus einer Vegetationsschicht, die wie folgt aussehen kann:

  • umfangreiche Art. Sie besteht aus sich ansiedelnden und sehr widerstandsfähigen Pflanzen (Moose, fleischige Pflanzen, Gräser, Sukkulenten), die nicht höher als 25 cm werden. Für diese Art der Bepflanzung ist eine geringe Dicke des Substrats ausreichend (3 bis 15 cm), das daher ein geringes Gewicht hat (30-100 kg/m²) und die tragende Struktur des Gebäudes nicht überlastet. Extensive Überdachungen erfordern auch keine besondere Pflege, außer dem Gießen bei längeren Trockenperioden. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich diese Art der Dacheindeckung für große Gebäude, Schrägdächer und bestehende Wohnhäuser.
  • intensive Art. Sie besteht aus höherer und widerstandsfähiger Vegetation, Sträuchern oder echten Pflanzen, mit einer Basis aus Rasen. Diese Art der Bedeckung wird für kleine oder mittelgroße Dachgärten empfohlen, da die Vegetation eine größere Erdschicht erfordert und höhere strukturelle Belastungen (120-350 kg/m²) mit sich bringt, die bei der Gestaltung des Bodens berücksichtigt werden müssen. Aus diesem Grund ist diese Art der Verkleidung nicht für bestehende Gebäude geeignet.

Die für die Dachbegrünung zu verwendende Vegetation muss nach verschiedenen Faktoren wie Wasserspeicherkapazität, strukturelle Stabilität, Nährstoffe, Mikroklima, Wind, Schatten und anderen Faktoren angemessen ausgewählt werden.

Aus ordnungspolitischer Sicht könnte die Gemeinde Innichen die Einführung strengerer Kriterien für die Planung neuer Häuser in Erwägung ziehen, wie z. B. eine größere Widerstandsfähigkeit gegen starke Winde, Überschwemmungen usw.

Status der Aktion und Durchführungszeitraum: in Ausführung 2021 -2030

Indikatoren für das Monitoring: Kubikmeter an neuen Gebäuden/Renovierungen, die den Klimastandards entsprechen Quadratmeter begrünte Dächer

Finanzierungsmittel: Private Ressourcen, nationale Ressourcen

 

 

 

 

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