Gemeinde Innichen - Klimaplan - TER03

AKTION TER03

UMWELTFREUNDLICHE SKIGEBIETE

Sektor: Tertiärer Sektor

Interventionsbereich: Energie-Effizienz

Planungsinstrument: Sensibilisierung und Schulung

Zuständigkeit und beteiligte Akteure: Bauamt

Zeitraum: 2020 – 2030

Vorwort Der Skisport wird durch steigende Temperaturen und allmählich abnehmende Schneemengen beeinträchtigt. Um ein Skierlebnis auf hohem Niveau zu garantieren, das weniger vom Wetter beeinflusst wird, gibt es in Südtirol 3.765 verteilte Beschneiungsanlagen, die für eine hohe Schneequalität sorgen, die Verlängerung der Skisaison ermöglichen und die Momente des Mangels an natürlichem Schnee ausgleichen. Die folgende Abbildung zeigt den Energieverbrauch von Beschneiungsanlagen zwischen 2005 und 2017: Der verzeichnete Anstieg spiegelt wahrscheinlich die Anpassungsstrategien der Anlagenbetreiber an die Auswirkungen des Klimawandels wider.

Grafik (Siehe Grafik im Anhang)

  • Abbildung 43 Energieverbrauch für Skilifte und Beschneiung, Quelle: Bericht "Beobachtungsstelle für nachhaltigen Tourismus in Südtirol" 

Nächste Schritte der Aktion

Die Verantwortlichen des Skigebiets 3 Zinnen haben bereits eine Reihe von Maßnahmen und Initiativen eingeleitet, um die Ziele der Energieeffizienz und der ökologischen und klimatischen Nachhaltigkeit zu verfolgen.

Zu den Maßnahmen zur Energieeinsparung gehören:

  • Seit 2016 nach ISO 50001:2018 zertifiziert.
  • Fortlaufende Schulung der Fahrer von Pistenraupen, um eine effizientere Fahrweise zu gewährleisten und so Dieseleinsparungen von rund 10 % zu erzielen.
  • Entwicklung des neuen Flottenmanagements für Pistenraupen.
  • Integration des Schneehöhenmesssystems für Pistenfahrzeuge, das es dem Fahrer ermöglicht, die Schneehöhe unter seinem Fahrzeug zu messen und die Beschneiung an Orten, an denen ausreichend Schnee vorhanden ist, zu vermeiden.
  • Einsparung von Energie für die Beheizung der beiden Restaurants (Riese Haunold Hütte, Punka) durch Überwachung der Lüftungsanlagen mit modernen Heizungssteuerungssystemen. Das Gebäude, in dem sich das Restaurant Punka befindet, ist als Klimahaus A zertifiziert und an das Fernwärmenetz angeschlossen, während das Gebäude, in dem sich das Restaurant Riese Haunold Hütte befindet, als Klimahaus B zertifiziert ist und über eine Pelletheizung verfügt.
  • Modernisierung der Beschneiungsanlagen für eine schnellere und effizientere Beschneiung.
  • Überwachung des Energieverbrauchs durch mehr als 200 an verschiedenen Orten installierte Zähler.
  • Installation neuer Seilbahnen mit Direktantrieb, die den Stromverbrauch um rund 5 % senken.
  • In den Seilbahnstationen gibt es temperaturgesteuerte elektrische Heizungen.

In Bezug auf die durchgeführten Maßnahmen zur ökologischen Nachhaltigkeit ist festzustellen:

  • Zertifizierung nach ISO 14001:2015 ab 2019.
  • Genaue Erfassung aller verbrauchten Wassermengen (Trinkwasser, Schneewasser).
  • Genaue Erfassung aller Abfälle und wiederverwertbaren Materialien mit dem Ziel, die Menge der entsorgten Abfälle zu reduzieren.
  • Effiziente Abfalltrennung innerhalb des Unternehmens.
  • Reduzierung von Gefahrenstoffen.
  • Bezug von zertifiziertem Ökostrom seit 2017.
  • Installation von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in den Parkplätzen Vierschach und Haunold in Zusammenarbeit mit NEOGY (2018).
  • Einsatz von Pistenfahrzeugen mit modernsten Dieselmotoren mit Partikelfilter (Abgasstufe Tier 4F, EU Stufe V).
  • Fettabscheider in der Gastronomie zur Verhinderung von Fettablagerungen im Abwassersystem.
  • Betankung von Pistenraupen ausschließlich an hauseigenen Tankstellen/Entölungsanlagen mit Mineralölabscheidern.
  • Lebensraumpflegemaßnahmen für Auerhühner.

Für die Zukunft sind bereits folgende Maßnahmen geplant:

  • Erhöhung des Anteils regionaler Produkte beim Einkauf in der Gastronomie (derzeit 6 %).
  • Einführung der getrennten Abfallsammlung auch für Gäste von Restaurants, Vergnügungsparks und Seilbahnstationen.
  • Bau des Wasserspeichers Haunold zur Beschneiung und Mehrfachnutzung in den nächsten 5 Jahren (Brandbekämpfung, Katastrophenschutz).

Weiters wird überprüft, ob Pistenfahrzeuge auch mit alternativen Energien, also Wasserstoff, betrieben werden können. Diese Aktion schlägt vor, auch in den kommenden Jahren die besten Technologien zur Optimierung der Kunstschneeproduktion einzusetzen, und zwar durch den Einsatz von Software zur Überwachung und Steuerung aller vorhandenen Schneekanonen, die durch die Überwachung aller in Betrieb befindlichen Maschinen, der unterirdischen Rohrleitungen, eventueller Probleme durch zu hohe Temperaturen oder technischer Art Energie- und Wasserverschwendung vermeiden.

Energieeinsparungen (MWh/Jahr): 235

Energie aus erneuerbaren Energien (MWh/Jahr): 0

Einsparung von Tonnen von CO2: 0

Beteiligte Akteure: Gemeindeverwaltungen, Skiliftbetreiber, Gemeinden im Gebiet, Betreiber des Sektors, Skiverbände, ESCo.

Finanzierungsinstrumente: Private Mittel, kommunale Mittel.

Indikatoren für das Monitoring: Verringerung des Verbrauchs von Skiliften und des Verbrauchs von Kunstschnee.

Fortschritt der Aktion: IN AUSFÜHRUNG

Auswirkungen auf die Anpassung: Ja

Auswirkungen auf die Energiearmut: Nein

 

    Fotos:
    Gemeinde Innichen - Klimaplan - TER03

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