Toblacher Gespräche 2015: Vortrag Marco Pappalardo

Marco Pappalardo:

Die Marke Südtirol in der Erlebnisgesellschaft

 

Der Erfahrungsraum Südtirol als Gegenentwurf zur Erlebnisgesellschaft
Geprägt wurde der Begriff im Kontext von ansteigendem Lebensstandard, der Zunahme an Freizeit, größeren Bildungsmöglichkeiten und technischem Fortschritt. Alle diese Dinge sind eingetreten bis auf die Zunahme an Freizeit. Hier stellen wir eher eine Umdeutung des Begriffes der freien Zeit fest oder besser den fließenden Übergang oder die unsichtbare Überlappung von Freizeit und Arbeitszeit. In der Folge erleben wir die vermehrte Suche nach Ich-Zeit, besonders im touristischen Kontext. Hier steht Südtirol heute gut da: mit attraktiven Programmen, mit einem glaubwürdigen Kontext von als grandios wahrgenommenen Landschaften, als freundlich empfundenen Menschen und erfahrbaren Angeboten, die weit über das Urlaubserlebnis hinausgehen, die über das Erlebnis, wie es Schulze als die Verknüpfung von Subjekt und Situation beschreibt, hinausgehen und in die Erfahrungsebene transportieren, jene Ebene die eine örtliche Gebundenheit ausweist und dadurch auch im Alltag relevant werden kann.

Südtirol hat sich für einen steinigeren Weg entschieden und das ist gut so, auch wenn das Ziel in weiter Ferne liegt.
Südtirol hat sich schon vor vielen Jahren entscheiden müssen: Spielen wir im Winter-Halligalli-Apres-Ski-Zirkus mit oder überlassen wir diesen den Nachbarn im Norden? Setzen wir auch für den Sommer auf infrastrukturintensive Inszenierungen von Landschaft oder versuchen wir uns an einem Gleichgewicht zwischen Natur- und Kulturlandschaft? Über-lassen wir die Berglandwirtschaft dem freien Markt oder unterstützen wir das Leben am Berg mit öffentlichen Mitteln und ermöglichen und fördern die Kombination Landwirtschaft und Tourismus? Wir standen vor der Frage: Wollen wir alles was der Gast, der Trend, die Mode begehrt an-bieten im Sinne einer „perfekten“ Urlaubsdestination oder konzentrieren wir uns auf jene Dinge, die wir gut können, die uns von anderen unter-scheiden und die uns auch in Zukunft lohnende Arbeit mit Tourismus versprechen.

 

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Den gesamten Vortrag zum Downloaden finden Sie HIER.

 

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